In den Wechseljahren produzieren die Eierstöcke immer weniger Geschlechtshormone (Östrogen, Gestagen). Zyklusunregelmäßigkeiten sind ein Hinweis darauf, dass es langsam auf die Menopause (= Zeitpunkt der letzten Blutung), also auf das Ende der Gebärfähigkeit, zugeht. Oft verändert sich jetzt auch die Figur, die Haut verliert an Elastizität.
Die hormonelle Umstellung, die rund um den 50. Geburtstag mehrere Jahre dauert, wird nicht von allen Frauen als „schlimm“ empfunden. Doch es kann auch zu milden bis stärkeren gesundheitlichen Beschwerden kommen.
Typisch für den Östrogenmangel sind etwa Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Außerdem können in der Zeit des Umbruchs Schlafstörungen, Herzrasen und Stimmungsschwankungen auftreten. Zudem steigt das Risiko einer Osteoporose (Knochenschwund), dieses ist jedoch außer vom Hormonmangel, auch abhängig von genetischer Veranlagung und Ernährung.
Die Beschwerden in den Wechseljahren können sich individuell sehr unterschiedlich ausprägen, teilweise fühlen sich betroffenen Frauen in ihrer Lebensqualität (stark) beeinträchtigt. Aus diesem Grund ist die „Hormonersatztherapie“ aufgekommen. Dabei gleichen Hormonmedikamente den Östrogenmangel aus.
Doch eine Hormonersatztherapie kann auch gewisse gesundheitliche Risiken in sich bergen (z.B. Brustkrebs, Herzinfarkt) und ist auch nicht immer notwendig. Verschiedene Beschwerden kann man etwa durch Bewegung, Entspannungsmethoden oder den Verzicht aufs Rauchen günstig beeinflussen.
Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Die vor allem in Soja und Sojaprodukten enthaltenen Phytoöstrogene oder bestimmte Pflanzenextrakte (Rotklee) können eine „sanfte Alternative“ zur medikamentösen Therapie sein.
Dass in Japan Frauen wesentlich seltener mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen haben, hängt – außer mit Kultur, Erziehung und Lebensstil – auch mit der Ernährung zusammen. Japanerinnen essen weniger Fett, mehr Fisch und nehmen ihr Leben lang Soja in verschiedensten Formen zu sich. So betreiben sie eine milde Form der Hormonersatztherapie. Dies scheint ein bedeutsamer Grund dafür zu sein, dass Japanerinnen mit traditioneller Ernährung viel seltener von Beschwerden in den Wechseljahren (Klimakterium) berichten.
Auch die Tatsache, dass Brust- und Prostatakrebs in Japan wesentlich seltener vorkommen als hierzulande, wird in Zusammenhang mit der fernöstlichen Ernährungsweise gesehen. Weiterhin haben die hormonähnlichen Pflanzensubstanzen höchstwahrscheinlich eine gewisse Schutzwirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Gefäßverkalkung, Herzinfarkt).
Mittlerweile ist Soja bei uns nicht nur in Reformhäusern erhältlich, sondern hat bereits die Supermarktregale erobert: Es wird in den verschiedensten Formen angeboten (Tofu, Milch, Joghurt, Flocken, Mehl, Creme etc.). So ist es recht einfach, es den Asiatinnen nachzutun – und schon lange vor den Wechseljahren auf eine sojareiche Kost zu achten. Wie wär's mit einem Beeren-Sojamilch-Shake oder Gemüsecurry? Oder mit gerösteten Sojabohnen als gesunden Snack zum Knabbern? Ein „Zuviel“ an Phytoöstrogenen in der normalen Nahrung ist so gut wie unmöglich.
Und der italienische Pädagoge Aristide Gabelli meinte: „Die erste Bedingung, um mit anderen in Frieden leben zu können, ist die, mit sich selbst in Frieden zu sein.“ Dazu gehört – gerade für Frauen – auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Erscheinungsbild bzw. dem Körper.
Unser physisches „Zuhause“ will gepflegt werden, etwa durch Bewegung: Sport ist Balsam für den Körper, aber auch für Geist und Seele. Deswegen sollte sich keine Frau diese „Therapie“ entgehen lassen.
Dennoch: Gerade im stressigen Frauenalltag siegt oft die Anziehungskraft der Couch über die sportlichen Vorsätze. Die Ausreden für „no sports“ sind mannigfaltig: von „Fitnessstudio ist zu teuer“ über „Keine Zeit“ bis hin zu „Ich bin zu dick bzw. zu unsportlich“.
Im fünften Lebensjahrzehnt einer Frau wird früher oder später der Zyklus unregelmäßig – die Wechseljahre sind da. Beschwerden wie Hitzewallungen oder Nervosität machen sich bei vielen Frauen bemerkbar ebenso wie „Speckrollen“ an bisher ungewohnten Stellen. Um den „Matronenspeck“ im Zaum zu halten, heißt es nun den Konsum von tierischen Fetten und Süßigkeiten einzuschränken.
Der ganze Körper befindet sich jetzt in einer „Umbauphase“. Der Grundumsatz (und damit der Energiebedarf) sinkt, nicht aber der Bedarf an hochwertigen Lebensmitteln. Dazu gehören Gemüse, Kaltwasserfisch, mageres Fleisch, Obst, fettarme Milchprodukte, Pflanzenkeimlinge, Sprossen (auf hygienisch einwandfreie Herkunft achten!) sowie Sämereien oder kalt gepresste Pflanzenöle. Miso, Tofu und Sojamilch sind reich an Isoflavonen – diese Phytoöstrogene gelten als sanfte Alternative zur medikamentösen Hormonersatztherapie.
Kräutertees (Salbei, Frauenmantel, Hirtentäschel) helfen bei Schweißausbrüchen. Außerdem ist eine ausreichende (und oft unterschätzte) Flüssigkeitszufuhr wichtig für die in dieser Zeit besonders „durstige“ Haut.